11. September 2018
ICT-Markt im Umbruch: Vom heiligen Boden zu externen Anbietern
Der Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie hat sich stark gewandelt. Haben sich die Unternehmen früher selbst um die IT gekümmert, lagern sie immer mehr Funktionen an externe Anbieter aus. Zukünftig braucht es einen Mix aus internen und externen IT-Dienstleistungen, um schnell auf neue Marktgegebenheiten reagieren zu können.
Panta rhei – alles ist in Bewegung, alles fliesst. Der Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) ist heute kaum mehr vergleichbar mit jenem vor dreissig Jahren. Früher wurde er dominiert von den beiden grossen Bereichen Rechner und Software, was sich auch bei den Zahlen der Schweizer Unternehmen niederschlug. Rund ein Drittel der Projektkosten und Investitionen entfielen auf diese beiden Segmente. Die dazugehörenden Dienstleistungen für Support machten nur gerade knapp einen Drittel des IT-Budgets aus. Die IT-Gesamt-ausgaben bewegten sich noch deutlich im einstelligen Milliardenbereich. Erst vor zwanzig Jahren überstiegen sie die 10-Milliarden-Grenze. Es war die Zeit des Aufbruchs in eine neue Ära, das Zeitalter des Internets nahm seinen Anfang.
Informatik – die Zukunft gehört Hybrid-Clouds und externen Anbietern
In den meisten Unternehmen war die Informatik so etwas wie heiliger Boden. Es war Tradition, den Betrieb der ICT im eigenen Hause zu managen. Erst nach und nach entwickelte sich die Bereitschaft, Teile davon auszulagern und die Dienstleistungen externer Anbieter in Anspruch zu nehmen. Diese Traditionen sind ins Wanken geraten, heute sieht der Markt ganz anders aus. Der Betrieb der Informatik, insbesondere die Infrastruktur und Anwendungen, verschiebt sich zusehends zu externen Dienstleistern und Datacenter-Anbietern. Im Fokus stehen dabei die Forderungen nach höherer physischer und technologischer Sicherheit, grösserer Agilität, Kosteneffizienz, Transparenz sowie Steigerung der Verfügbarkeit. Mit der zunehmenden Nachfrage nach externen Dienstleistungen nimmt auch die Bedeutung der Clouds zu. Ohne sie wird künftig nichts mehr gehen. Mehr noch, die Cloud und entsprechende Plattformen gelten heute als eigentlicher Motor der digitalen Transformation. Diese Entwicklung hat auch grossen Einfluss auf die Planung und den Betrieb entsprechender Infrastrukturen, denn wir werden in Zukunft kaum mehr Umgebungen antreffen, welche ausschliesslich auf den Betrieb in den eigenen vier Wänden setzen. Dabei wird der Hybrid-Betrieb zum Mainstream, die gemischte Form des Betriebes aus einem Mix aus Eigenbetrieb, Housing & Managed Services, Private, Public und Multi Cloud wird sich in der Mehrheit von Unternehmen durchsetzen.
Philipp A. Ziegler, MSM Research AG